Kaffee kochen ist gar nicht so einfach, denn verschiedene Faktoren in der Zubereitung beeinflussen den Geschmack. Um den perfekten Kaffee zubereiten zu können, spielt nicht nur die Auswahl der Sorte eine entscheidende Rolle. Ebenso wichtig ist die Dosierung, die je nach Zubereitungsform und Kaffeesorte variiert. Was auf den ersten Blick einfach zu sein scheint, birgt tatsächlich eine Vielzahl von Tücken in sich, die die Qualität des fertig zubereiteten Kaffees schmälern können.
Die Wahl des richtigen Dosierungsinstruments beim Kaffee kochen
Entscheidend für den Geschmack des Kaffees ist die Dosierung des Kaffeepulvers im Verhältnis zum Wasseranteil. In Fachkreisen spricht man von der “Brew Ratio”. Verbreitet sind vor allem drei unterschiedliche Methoden:
Abmessung mittels Esslöffel,
Küchenwaage
und das Kaffeelot.
Wohl am häufigsten genutzt, aber dafür auch am ungenauesten, ist die Abmessung des Kaffees mit einem Esslöffel. Ein gestrichener Esslöffel fasst ca. 7-8 Gramm Kaffeepulver, ein gehäufter ungefähr 10-12 Gramm.
Wer eine traditionelle Abmessung wünscht, kann auf einen speziellen Kaffeedosierungslöffel, ein so genanntes Kaffeelot zurückgreifen. Das Kaffeelot existiert als Maß bereits seit Jahrhunderten. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es als gängige Maßeinheit durch die metrische Gewichtsangabe Gramm abgelöst. Ein Kaffeelot fasst ungefähr 6-8 Gramm Kaffeepulver, was einer Tasse à 125 Milliliter entspricht.
Wer das ideale Mischverhältnis haben möchte, arbeitet am Besten mit Gewichts- anstatt mit Volumenangaben. Dafür wird die gewünschte Menge an Kaffeebohnen abgewogen und anschließend gemahlen. Nun wird die Waage tariert und das Wasser schrittweise hinzugegeben bis die ideale Brew Ratio erreicht ist.
Anstatt einer Küchenwaage können auch speziell dafür konstruierte Kaffeewaagen genutzt werden. Sie sind für feine Kaffeekörnchen konzipiert und liefern daher genauere Messergebnisse. Sie reagieren auch empfindlicher auf minimale Schwankungen. Neben der Gewichtsangabe verfügen Kaffeewaagen über eine nützliche Zusatzfunktion: Sie ermitteln die optimale Extraktionszeit. Die Extraktionszeit bzw. Durchlaufzeit beschreibt den Zeitraum, den das Wasser benötigt, um das Kaffeepulver vollständig zu durchdringen.
Ob der Vorteil eines exakt dosierten Kaffees die ca. 30 Euro Anschaffungskosten für eine Kaffeewaage wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Die richtige Dosierungsmenge beim Kaffee kochen finden
Grundsätzlich gilt, dass Volumenangaben weniger genau sind als Gewichtsangaben. Bohnensorte und Röstungsprozess beeinflussen die Größe und Form der Bohne. Expert*innen geben das Idealverhältnis häufig mit 60 Gramm Kaffee pro Liter Wasser an. Die genaue Menge Kaffee kann aber je nach Intensität und persönlichem Geschmack angepasst werden. Bei Verwendung einer Filtermaschine wird die Menge in der Regel in Tassen angegeben. Hier kann im selben Verhältnis mit 90 Gramm für 12 Tassen à 125 Milliliter bzw. 7,5 Gramm pro Tasse gerechnet werden.
Wasser | Kaffeepulver | Menge Kaffee |
125 ml | 7,5 g | 1 Tasse |
500 ml | 30 g | 4 Tassen |
1 l | 60 g | 8 Tassen |
Welche anderen Faktoren beim Kaffee kochen beeinflussen den Geschmack?
Genauso entscheidend für ein individuelles Geschmackserlebnis wie die Dosierung ist die Form der Zubereitung. Bei einem Handaufguss, z. B. mit einer French Press, ist zu beachten, dass kochendes Wasser zu heiß für die Kaffeezubereitung ist und der Aroma-Entfaltung schadet. Am besten eine Minute warten, bevor das heiße Wasser zum Kaffeepulver gegeben wird. Das Wasser sollte bis dahin auf 90-95 C° abgekühlt sein.
Auch die Qualität des Wassers schlägt sich auf den Geschmack des Kaffees nieder. Eine Wasserhärte von 8 dH (deutsche Härte) sollte nach Möglichkeit nicht überschritten werden. Für einen guten Kaffee sollte also eher weiches Wasser verwendet werden.
Die Brühdauer ist ebenso entscheidend. Bevorzugst du einen eher milden Geschmack, dann ist eine Brühdauer von 4 Minuten in der French Press ausreichend. Espresso benötigt hingegen nur ca. 30 Sekunden, um seinen Geschmack zu entfalten.
Grundsätzlich gilt: Je feiner der Kaffee gemahlen ist, desto kürzer ist die Brühzeit.
Welcher Mahlgrad empfehlenswert ist, hängt ebenfalls von der jeweiligen Form der Zubereitung ab:
- In der French Press zubereiteter Kaffee erfordert keinen hohen Mahlgrad. Hier ist eine grobe Körnung ausreichend.
- Wird der Kaffee in einem Espressokocher oder per Handfilter gekocht, empfiehlt sich ein mittlerer Mahlgrad.
- Für die Zubereitung von Mokka sollte hingegen das Kaffeepulver fein gemahlen werden.
Probier ruhig einmal unterschiedliche Dosierungen und Zubereitungsformen aus, um deinen persönlichen Favoriten zu finden. Häufig können schon kleine Unterschiede in der Zubereitung größere Variationen im Geschmack hervorrufen. Den passenden Kaffee findest du hier.
Schreiben Sie einen Kommentar