Meet the farmer: Kaffeebäuerin Veneranda Mukakarega

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Veneranda Mukakarega ist eine der Kaffeebäuerinnen von Angelique’s Finest. Sie ist 64 Jahre alt und verwitwet. Ihren Mann verlor sie während des Genozids im Jahr 1994. Von ihren neun Kindern haben nur zwei überlebt. 

Veneranda Mukakarega in ihrem Geschäft für Hochzeitskleidung

Veneranda begann bereits 1986 mit dem Kaffeeanbau. Schon ihr Vater war Kaffeebauer, ebenso wie ihr Ehemann. 1999 wurde Veneranda Mitglied der Maraba-Kaffeekooperative und zählt damit zu den Gründungsmitgliedern. Auch wenn es zu Beginn nur wenige Frauen in der Kooperative gab, wurden bei zu vergebenden Posten schon immer Plätze für Frauen reserviert, um eine Gleichstellung der Geschlechter zu gewährleisten. Mittlerweile hat sich der Frauenanteil in der Kooperative stetig erhöht. 

Bevor es die Kooperative gab, verkaufte Veneranda ihre Kaffeebohnen für wenig Geld an verschiedene Käufer. Seit sie in der Kooperative ist, lohnt sich der Kaffeeanbau finanziell wieder stärker, was Veneranda motivierte, in diesen zu investieren. 

Im Jahr 2018 initiierte ein Projekt der NGO Sustainable Harvest, dass sich die weiblichen Mitglieder der Kooperative in Frauengruppen organisieren. Sie erhielten Trainings in Bezug auf Kaffeeanbau-Techniken, Gesundheit, Hygiene, die Beantragung einer Krankenversicherung sowie Innovationen und Management. So entstand bei Veneranda schließlich der Wunsch und die Idee, ein Geschäft für Hochzeitskleidung zu eröffnen. 2019 eröffnete sie ihren Laden und wird mittlerweile von einem ihrer Söhne unterstützt, der das Geschäft zukünftig übernehmen wird. Ihr Ladengeschäft gehört der Kaffeekooperative, Veneranda mietet das ehemalige Büro. Während der Corona-Krise fanden kaum noch Hochzeiten statt, so dass Veneranda ihr Geschäft fast schließen musste. Sie investierte in eine neue Nähmaschine, um Kleidung zu reparieren und kam so über die Runden. Veneranda begegnet diesen und anderen Herausforderungen mit Gebeten und dem Glauben an eine bessere Zukunft. Sie hat die Hoffnung nie verloren, sondern möchte ihren Kindern ein gutes Vorbild sein und ihrem Leben einen Sinn geben. Als Witwe steht sie dabei vor einer besonderen Herausforderung, denn mit dem Verlust des Ehemanns ist das Leben einer Frau in Ruanda traditionell kaum noch etwas wert. Dagegen wehrt sich Veneranda vehement. 

Als Kaffeebäuerin ist Veneranda mittlerweile im Besitz von 670 Kaffeebäumen. Ihr Einkommen aus dem Kaffeeanbau investiert Veneranda in ihr Geschäft. Sie konnte sich damit aber auch ein Haus in der Nähe ihres Ladens bauen. In der Zukunft möchte sie sich noch ein Motorrad kaufen und jemanden anstellen, der dieses fährt, um die Kaffeekirschen einfacher in die Waschstation und den Dünger besser auf das Feld transportieren zu können.

Venerandas Sohn ist sehr stolz auf seine Mutter und sieht sie als großes Vorbild. Er ist sehr glücklich, dass sie ihm einen Weg gebahnt hat, da der Anfang oftmals das schwierigste sei. Er fühlt sich gesegnet, dass er diesen Startpunkt hat. Mittlerweile hat er bereits 400 Kaffeebäume und ist Mitglied der Jugendgruppe der Kaffeekooperative. Er lernt zudem mit der Nähmaschine zu arbeiten und kann sich so ein Nebeneinkommen verdienen. Seine Mutter hat es ihm ermöglicht, seine Schulausbildung zu beenden, was ihm noch mehr Möglichkeiten eröffnet, als sie hatte. Seinen Kindern möchte er ein ebenso großes Vorbild werden, wie es seine Mutter für ihn ist.

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